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Erfahrungsbericht Klebeschuhe

Regula B., Tierärztin
April 2014



6. April 2014
Mügi, Freiberger Stute, 11 jährig




Freizeitpferd mit Schwerpunkt Wanderreiten, barhuf seit Herbst 2009
​Grund für die Beklebung: das Konditionstraining für den in wenigen Wochen bevorstehenden diesjährigen Wanderritt; langsam müssen wir mehr Tempo und mehr Kilometer machen.

Vorne links





Was passt besser: Renegade-Schale oder EasyShoe?









(farblich wäre mir die Entscheidung leicht gefallen... ;-))

...aber Mügi bekam die Easyshoes, sie habe ich zuerst beklebt. Die Grösse schien mir passend, auch wenn ich ganz wenig weiten musste. Ich wollte zuerst nur seitlich kleben, da ich die Dinger in drei Wochen wieder ersetzen möchte, mir der Klebstoff auf dem Tragrand irgendwie suspekt ist, und die Sohle doch bereits recht dick ist; habe mich aber dann doch entschlossen, nach Empfehlung zu arbeiten.

Bei der Anpassung schien mir alles ok. Also alles geputzt und entfettet; nach dem ersten Schuh merkte ich aber, dass er mir ein paar mm nach hinten gerutscht ist. Ich hatte zwar die Lage der Laschen markiert; aber das habe ich beim Entfetten mit dem Alkohol sauber weggeputzt. Beim zweiten Huf habe ich gesehen, warum: Mügi hat den Huf "zehenfussend" abgestellt, bevor der Kleber abgebunden hat, und die Schale ist dadurch zurückgerutscht. Ich habe natürlich den zweiten entsprechend zurückgesetzt (und bewusster abgestellt), und im nachhinein erschien es mir so gar nicht sooo schlecht.



Hier der rechte Huf...



...denn der linke ist mir auch seitlich ganz leicht verrutscht...








Calanda, Freiberger Stute, 16 jährig



Freizeitpferd mit Schwerpunkt Wanderreiten, barhuf seit Herbst 2011

Calanda ist hufmässig mein Sorgenkind. v.a. VL hat sie immer Tendenz, schief zu wachsen (sie war völlig verdreht und untergeschoben, als ich sie kaufte); und sie zeigt immer wieder Überlastung der äusseren Wände. Ich würde gerne die Trachten noch etwas herunternehmen, aber ich bin an der Zehe schon leicht in der Sohle, und flacher nehmen möchte ich sie nicht. So habe ich bei ihr die Schalen bewusst zurückgesetzt, und die Zehe danach angepasst.


Vorne links





Leider habe ich heute nicht alle Ansichten fotografiert; hier die Ansicht von vorne (vor einem Jahr), und die zeitgleiche seitliche Ansicht





Bei Calanda ist alles wie geplant verlaufen - ausser, das ich zu viel Adhere auf den Tragrand gepackt habe, der ist an den Seiten hochgekommen, und ich konnte dann z.T. die Laschen nicht mehr ganz bis nach unten abheben zum kleben.

Ups - den hochgeschobenen Kronrand sehe ich erst jetzt so richtig - darauf muss ich in drei Wochen besonders achten (ich muss bei beiden Pferden noch die Sünden des Winters ausbaden, als ich die Bearbeitungsintervalle bis zu acht Wochen ausgedehnt habe).





Hinten habe ich ihr die Renegades geklebt, aber da mir letztes Jahr Strahl und Sohle in den vier Wochen etwas "erstickt" sind, habe ich sie auch entsprechend angepasst. Was Easycare kann, kann ich doch auch... so ist der Regugade entstanden... :-)









7. April: Der erste Test, 9.2 km, alle Gangarten, Waldstrassen
Ich wollte die Schuhe nach dem Bekleben noch ein paar Stunden ruhen lassen, bevor ich sie belastete; so gab es am Abend keinen Ritt mehr. Heute abend, also nach 24h, habe ich dann gesattelt, und zuerst Mügi geritten (hinten mit Renegade-Schuhen). Sie lief mit angezogener Handbremse davon, mein Eindruck von Stöckelschuhen war wohl auch der ihre... das Strässchen geht vom Hof weg leicht aufwärts. Mügi hat als Fohlen Bockhufe gehabt, und irgendwie habe ich das Gefühl, dass dies immer noch eine Rolle spielt: sie zeigt, auch wenn sie eine sehr gute Phase hat und überhaupt nicht fühlig läuft, immer eine leichte Tendenz zu Zehenfussung. Aufwärts natürlich sowieso, und so waren die ersten paar hundert Meter schrecklich. Als es leicht bergab ging, wurde der Schritt länger, und als der Weg dann wieder leicht anstieg, hatte sie sich anscheinend an das neue Gefühl gewöhnt. Aber die Leichtigkeit, die ich letztes Jahr bei den Renegade-Schalen verspürte, fehlte; es war eher ein Traktor-Gefühl... Der Trab war jedoch nicht besser und nicht schlechter als mit den Renegade-Schuhen (hier zeigt sie sehr wohl leichte Trachtenlandung).

Nach dem ersten Bergtrab habe ich umgesattelt und Calanda geritten. Ihr Gang war völlig unverändert zu sonst (Renegade-Schuhe), entweder hat sie sich schon an das Gefühl gewöhnt, oder sie fühlt sich wirklich von Anfang an wohl mit den Easys. Beide Pferde waren völlig locker zu reiten, und im Galopp fetzten sie wie gewohnt den Berg hoch...

8. April: 4.5 km Trab, 2km Schritt
Ich komme erst in der Dämmerung nach Hause, daher Kreislauftraining im Paddock für alle (4x fünf Minuten flotter Dauertrab). Teilweise hartgebackener Sand, teilweise Naturboden, auf den alle 1-2 Jahre etwas Wandkies aufgebracht wird; also weich mit Rundkieseln durchsetzt. Am Gangwerk beider Pferde ist nichts besonderes festzustellen.

9. April: 8.2 km, alle Gangarten, Waldstrassen
Ich reite Calanda, Mügi geht, hinten barhuf, als Handpferd mit. Vom ersten Schritt an scheint sich Calanda wohlzufühlen und läuft locker-flockig davon. Mügi zeigt vom Auslauf zum Sattelplatz saubere Trachtenlandung, ebenfalls nach der ersten leichten Steigung. Solange ich in der Dämmerung etwas von ihr sehe, scheint sie freier aus der Schulter zu laufen, als beim ersten Ausritt. Beim Übergang vom Galopp in den Trab eine kleine Taktstörung; ist sie sich evt. auf die "Rute" getreten? ein paar Dutzend Meter weit ein leichtes Ticken, danach ist sie wieder gerade. Hufkontrolle nach dem reiten: um noch so viel Tageslicht wie möglich auszunützen, habe ich die Hufe vor dem reiten nicht geputzt.Jetzt sind alle Hufe sauber; Einstreu wie Weidedreck haben sich unterwegs gelöst, und es ist auch (bei Mügi) kein Stein unter dem Strahl-Steg. Die Verklebung vorne rechts hat sich auch nicht gelöst.

11. April 9.2 km, Schritt und Trab, kurzer Galopp
Gestern hatte ich eine Weiterbildung und kam erst kurz vor der Dämmerung nach Hause - kein Ritt.Heute ist dafür die Mittagspause lang genug, dass ich satteln kann. Ich reite Mügi, mit Renegade-Schuhen hinten; Calanda läuft an der Hand. Mügi geht die ersten zwei Minuten wieder recht hölzern vom Stall weg. Aber sobald der Weg eben ist, kommt sie meiner Aufforderung, den Schritt zu verlängern, sogleich nach, und läuft ab da wie sonst. Auf einer wirklich groben Schotterstrecke läuft sie etwas "weicher", konzentrierter, aber nicht fühlig; sonst kann sie da auch mit den Schuhen schon mal einen einzelnen Stein spüren. Bergtrab, ein kurzer Galopp - die Wege sind jetzt so hart, dass ich trotz Gummi-Dämpfung auf weitere Galoppaden verzichte. Aber auf unserer Schnelltrabstrecke lässt sich Mügi fast wie immer fliegen, ein bisschen erdnäher vielleicht, aber Calanda galoppiert nebenher. Die Berggaloppstrecke nehmen wir heute im Trab, das öffnet die Lungen auch schön... Heute kein Misstritt, kein Gefühl, dass ein Stein unter dem Steg sein könnte, bei beiden Pferden alles tiptop, und zuhause sind alle Hufe sauber und die Strahlbereiche frei.. 12. April 6.4 km
Heute eine gemütliche Bummelrunde, hauptsächlich Schritt, wenig Trab. Calanda geritten, Mügi, hinten barhuf, als Handpferd. Nichts besonderes.

13. April 9.1 km, alle Gangarten
Calanda geritten, Mügi hinten mit Renegade-Schuhen an der Hand. Eigentlich möchte ich heute einen längeren Ritt machen, aber die Motivation der Pferde ist nicht gerade umwerfend - es ist aber auch warm heute, und die Pferde sind immer noch voll im Fellwechsel. Drei kurze Galoppaden werden zwar doch freudig angenommen, aber den grossen Bergtrab lasse ich aus. Es ist nun wohl an der Zeit, etwas Kraftfutter zu geben, damit das Training den Pferden weiterhin Spass macht... Calanda schlägt auf dem Heimweg einen Waldweg vor. Ich wundere mich zwar, woher sie den kennt? aber warum nicht... es ist nur ein Holzweg mit angetrockneten Sumpfstellen, die immer dichter und tiefer werden. Nach einem halben Kilometer wende ich - Madame hat sich wohl doch geirrt... irgendwann spüre ich, wie sie hinten im Matsch hängenbleibt, ein Ast wohl... zuhause sehe ich, dass sich an einer der Renegadeschalen der hintere Teil des Klebrandes gelöst hat. Aber der Rest hält noch einwandfrei, und vom letzten Jahr her weiss ich, dass ich damit noch weit reiten kann... Heute hat sie einmal hinten (Renegade) einen Stein gespürt, und ist vorne zwei Mal gestolpert. Früher, mit Eisen, hat sie das sehr oft getan, mit Schuhen und barhuf stolpert sie nur ganz selten, wenn sie vor sich hin träumt.

16. April
Wir haben kurze Sendepause; vorgestern hat sich Mügi beim Kreis-lauf-Training im Paddock vertreten und hat einige Minuten gelahmt. Habe sie deshalb zwei Tage in Ruhe gelassen, und nur die anderen beiden im Paddock bewegt (die 22-jährige Diala, die ich nicht mehr regelmässig reite, braucht dies, da sie immer etwas zu schwer ist, als Hufrehe-Prophylaxe). Bei Calanda lösen sich die Renegades weiter, ich werde morgen wieder einmal Fotos machen, wenn ich tagsüber Zeit habe.

18. April, 12.2 km, Schritt und Trab
Ostern, Zeit für das letzte Konditionstraining vor dem Wanderritt. Wir fahren für 4 Tage in die Freiberge. Mügi trägt hinten Renegade-Schuhe; ich wechsle die Pferde regelmässig, so dass beide ungefähr gleich viel geritten und geführt werden. Es nieselt, die Böden sind relativ nass, sodass wir öfters tiefe und weniger tiefe Sumpfstellen durchqueren müssen. Irgendwann bleibt einer meiner Renegade-Schuhe stecken... Aber natürlich gibt es auch flotte Trabstrecken. Heute kein Galopp, da das eine Pferd meines Begleiters A. noch nicht sehr erfahren als Handpferd ist, sie macht ihre Sache aber sehr gut.

19. April, 33.7km, alle Gangarten
Es hat geschneit... Tapfer befreien wir die Pferde vom Weidedreck, satteln und reiten im Nieselregen los. Dem Wetter entsprechend viele Sumpfstellen, aber auch längere Trab- und Galoppstrecken.



Die Klebeschuhe halten, aber am Abend haben beide Modelle im Trachtenbereich doch schon recht viel "Luft".











20. April, 31.5km, alle Gangarten
Endlich ist schönes Wetter... A.'s Schimmel hat an den hinteren Fesselbeugen erste leichte Scheuerstellen. Nach einem flotten Galopp wird er klemmig; A. nimmt ihm die Schuhe ab (es sind weder Renegades noch Easy's...), und er läuft sofort wieder freudiger. Da wir noch kaum ein Drittel der vorgesehenen Strecke zurückgelegt haben, probieren wir ihm meine Renegades an. Die Grösse wäre ok, aber der Ballenkorb berührt die Scheuerstellen, und das Pferd läuft wieder schlechter. So trennen wir uns, und A. geht mit seinen beiden, mit dem Schimmel barhuf, die kürzere Strecke heimwärts. Ich reite weiter; durch die Abkürzung habe ich mehr Teer, als urprünglich erhofft. Doch bald kann ich wieder ein flotteres Tempo anschlagen. Da ich gerne neue Wege erkunde, gelange ich an einen steilen Abhang; ich gehe hinunter, sehe, dass ich den Stacheldraht öffnen müsste, um weiterzukommen, und wende. Wir klettern den Abhang wieder hinauf und galoppieren oben ein Stück über die Weide. 1 km später bemerke ich, dass Calanda (als Handpferd) dabei wohl den ersten Klebeschuh (VL) verloren hat - nach 13 Tagen und 130 km in flottem Tempo, auf teilweise hartem, teilweise sehr tiefem Gelände.

21. April, 20 km, alle Gangarten
Da die Hufschuhe meines Begleiters durch den Morast Scheuerstellen produziert haben, suche ich heute eine besonders huffreundliche Strecke heraus, damit er barhuf gehen kann. Dementsprechend ist viel Morast dabei, es regnet wieder einmal... Ich montiere dennoch die Renegades, weil ich ganz bewusst die Ballen abhärten will - Scheuerstellen hat es bei Mügi keine. Calanda bekommt VL, wie gestern auf den letzten paar km auch, einen Renegade Schuh. Wir geniessen lange Galoppaden - aber die noch vorhandenen Klebeschuhe halten.

Meine Zwischenbilanz:
Calanda läuft mit ihrer Schuhkombination völlig locker und zufrieden. Früher, mit Eisen (und mit in-Form-geraspelten Vorderhufen) ist sie oft gestolpert. Mit Renegade-Schuhen stolpert sie selten, mit den EasyShoes fast nie.

Mügi hingegen lief im Jura zunehmend etwas hölzern. Nicht so schlimm, wie früher mit den Eisen, aber ihr Schritt wurde deutlich kürzer, als letztes Jahr mit den Renegade-Klebeschalen (mit welchen sie bemerkenswert frei gelaufen ist), und auch schlechter, als mit den Renegade-Schuhen.

Hingegen war der Schutz gegen den doch recht groben Schotter bei allen Modellen sehr gut; das Rutschverhalten ist beim EasyShoe noch besser als beim Renegade. Das Renegade-Profil rutscht schon etwas im Schlamm, aber nie so stark, dass es unangenehm wird (selten mehr, als ein paar wenige cm).

Die Kleberei fiel mir bei den Renegades etwas leichter, da ich bei jeder Schale nur einmal mit dem Klebstoff ansetzen musste; beim EasyShoe verbrauchte ich pro Huf zwei Mischkanülen, und als ich zu viel Klebstoff auf den Tragrand auftrug, waren die Wandlaschen auch bereits teilweise verklebt, und nicht mehr gut zu unterfüllen. Da muss ich in Zukunft besser aufpassen. Ebenso muss ich den Huf viel präziser absetzen als bei der Renegade-Schale - aber den Fehler macht man wohl nur einmal.

Ich muss auch erwähnen, dass der Klebstoff (Vettec Adhere) möglicherweise etwas überlagert war, ich hatte noch eine (natürlich ungeöffnete) Kartusche vom letzten Jahr. Beim arbeiten fiel mir auf, dass ich mehr Kraft aufwenden musste als damals, um den Kleber heraus zu drücken. Entsprechend brauchte ich etwas länger, um den Schuh zu präparieren, und möglicherweise hat der Kleber dadurch nicht ganz so gut abgebunden, wie wenn er neuer gewesen wäre. Die Antwort darauf werde ich in zwei Wochen haben.

Ich würde mir wünschen, dass die Laschen beim EasyShoe eine Spur weiter vorne angebracht wären. So weit hinten an den Trachten lösen sie sich durch die grössere Bewegung wohl etwas früher.

Den Kragen der Renegades habe ich eingeschnitten, weil er für etwas flachere Hufe gemacht ist, als es die Vorderhufe meiner Freiberger sind. Bei allen bisher damit beklebten Hufen (das sind, ausser den beiden aktuellen Calandas, acht Hufe im letzten Jahr) haben sich die hinteren Viertel der Krägen schon relativ früh gelöst. Die vorderen Viertel waren dann aber zum Teil noch über mehr als 100km stabil, und hielten die Sohlen problemlos am Huf.

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